Ganz einfach formuliert: Im Schlaf erschlaffen die Muskeln der oberen Atemwege, der Gaumen hält die Zunge nicht mehr, diese fällt zurück und verschließt diese Atemwege. Lautes Schnarchen ist zunächst die Folge, schließlich sogar Atemaussetzer. Diese können mehrere Minuten andauern - bis der Körper schließlich die Reißleine zieht und eine abrupten Weckvorgang einleitet. Betroffene und ihre Partner*innen leiden unter der sogenannten obstruktiven Schlafapnoe. Was genau diese Schlafstörung ausmacht, verrät dieser Ratgeber.
Was ist eine obstruktive Schlafapnoe?
Bei der obstruktiven Schlafapnoe (kurz OSAS für obstruktives Schlafapnoe-Syndrom) handelt es sich um die häufigste Form der Schlafapnoen. Die Obstruktion, also der Verschluss, erfolgt in den Atemwegen und wird durch die Zunge ausgelöst. Ursache hierfür ist das Erschlaffen des weichen Gaumens während des Schlafes. Dadurch kann die Zunge zurück fallen und die Atemwege ganz oder teilweise verschließen.
Die Folge ist ein drastisches Sinken des Blutsauerstoffgehaltes, das auch zu einer Mangelversorgung im Gewebe führen kann. Um schwere Schäden zu vermeiden, schaltet der Körper hier in eine Art Schockreaktion und wacht auf. Das Herz fährt die Leistung hoch, der Blutdruck steigt und Zwerchfell und Brustkorb beginnen, nach Luft zu schnappen.
Dieser Schockstart ist ein Schutzmechanismus, der im Erfolgsfall zu mehreren tiefen Atemzügen führt.
Oftmals geschieht dies während einer obstruktiven Schlafapnoe, ohne dass Betroffene dieses bewusst registriert. Am nächsten Morgen erinnern sich Betroffene oftmals nicht, dass es im Nacht zu Atemaussetzern kam, was die Diagnose oftmals erschwert. Diese Atemaussetzer können zwischen zehn Sekunden und bis zu zwei Minuten andauern.
Wie wird obstruktive Schlafapnoe diagnostiziert?
Zunächst einmal sollten Betroffene, wird eine obstruktive Schlafapnoe vermutet, die typischen Symptome im Blick behalten. Am häufigsten sind hierbei eine exzessive Tagesmüdigkeit, lautes Schnarchen, plötzliches Erwachen (oftmals begleitet von einem Erstickungsgefühl), Kopfschmerzen nach dem Aufwachen, nächtliches Schwitzen, sexuelle Appetenz und lautes Schnarchen.
All diese Symptome weisen auf eine generelle Schlafapnoe, in den meisten Fällen handelt es sich um eine obstruktive Schlafapnoe. Ein Besuch beim HNO-Arzt kann anatomische Risikofaktoren aufzeigen, oftmals weisen auch typische Risikofaktoren auf eine obstruktive Schlafapnoe hin. Hierzu gehören vor allem Übergewicht und verengte Atemwege. In der Nacht ist das Schnarchen beim Schlafen auf dem Rücken am schlimmsten, beim Schlafen auf der Seite reduziert sich die Obstruktion und das damit einher gehende Schnarchen meistens.
Abschließend kann eine mögliche Erkrankung nur im Schlaflabor geklärt werden, dort gibt ein Screening Aufschluss über den tatsächlichen Status einer möglichen Erkrankung. Mit Messdioden werden Blutsauerstoff, Atmung und Pulsfrequenz gemessen. So lässt sich eine obstruktive Schlafapnoe sicher diagnostizieren.
Durchatmen und durchschlafen - die Behandlung
Wenngleich obstruktive Schlafapnoe betroffene Patient*innen stark beeinflusst, lässt die Krankheit sich therapieren. Durch die Einleitung einer CPAP-Therapie, welche mithilfe eines atemdruckunterstützenden Schlafapnoe-Therapie-Gerätes fungiert, wird die Atmung reguliert und stabilisiert.
Bei Unklarheiten und Fragen stehen wir jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung, auch wenn lediglich der Verdacht auf obstruktive Schlafapnoe besteht, helfen wir gerne mit unserem Rat.